Neolamprologus moorii (BOULENCER, 1898)
Name: Widmungsname, der zu Ehren von J. E. S. MOORE gewählt wurde. MOORE sammelte 1895 - 1896 (1. Expedition) und 1899 - 1900 (2. Expedition), im Süden des Tanganjikasees eine große Anzahl Fische, die BOULENCER in den folgenden Jahren beschrieb.
Typusfundort: Als Typusfundort ist Kinyamkolo genannt.
Kennzeichen: In der Gestalt hochrückiger als andere Neolamprologus, seitlich deutlich abgeflacht. Spitzer Kopf, endständiges Maul. Auge rund. Dorsale, Anale und Ventralen enden spitz, letztere besonders beim Männchen bis in Anale reichend. Körperfärbung der Alttiere, braungrau bis anthrazitgrau, mit dunkel abgesetzten Schuppen rändern, bildet Netzmuster. Flossen wie Körperfarbe. Jungtiere bis zu einer Größe von 6 cm kräftig gelb oder orangegelb gefärbt.
Gesamtlänge: 11 Zentimeter
Verbreitung: Im Süden des Tanganjikasees sehr häufig vorkommende Art, aber auch südlich von Tembwe, Kongo und südlich von Mtossi, Tansania, nachgewiesen.
Lebensraum: Die Art kommt vorzugsweise im Felslitoral, gelegentlich auch in der Geröllzone, ab etwa einem Meter Wasser tiefe vor. Die felsigen Uferzonen setzen sich aus großen quaderförmigen oder abgerundeten Steinformationen zusammen. Am Fuße dieser Felsen liegen häufig kleinere Sandinseln. Das Felsufer fällt in der Regel stets schnell auf größere Tiefen ab, während das Gerölllitoral einen flacheren Neigungswinkel aufweist. In der Geröllzone sind es faust bis fußballgroße Steine, die dicht an dicht liegen und ausreichend Versteckmöglichkeiten bieten. Auch hier können wiederum Sandeinlagerungen vor handen sein.
Ernährung: In der Natur ernähren sich die Tiere aus dem Aufwuchs, der jedem Substrat anhaftet. Mikroorganismen und Fadenalgen wurden bei Magenuntersuchungen gefunden. Ernährung im Aquarium mit Krebstierchen, Mückenlarven und Trockenfutter.
Verhalten und Fortpflanzung: In den südlichen Küstengewässern meist paarweise anzutreffender Buntbarsche. Beide Elterntiere versorgen die Brut, die sich nicht immer an geschützter Stelle befindet. Bereits nach 7-8 Tagen schwimmen die Jungen frei, bleiben aber stets in der Nähe des Brutplatzes. Einige Zentimeter über dem Substrat stehend versuchen sie Nahrung aufzunehmen. Die Alttiere verteidigen bis zu 500 Jungfische gleichermaßen.
Aquaristische Hinweise: Einrichtung mit Steinaufbauten freien Sand- oder Kiesflächen. Pflanzen werden nicht beschädigt. Vergesellschaftung in kleinen Aquarien paarweise, in größeren Becken mit Xenotilapia-, Cyprichromis-, Callochromis-Arten, bei ausreichenden Revieren auch mit an deren Höhlenbrütern des Tanganjikasees.
Geografische Variation: Nicht bekannt.
Anmerkungen: Von COLOMBE & ALLGAYER 1985 in die neu geschaffene Gattung Variabilichromis, auf Grund besonderer Merkmale der Unteraugenknochen, gestellt. POLL folgte dieser Ansicht nicht und über führte die Art 1986 zur Gattung Neolamprologus. STIASSNY führte die Art 1997 wieder in die Gattung Variabilichromis. Da die Arbeit der Wissenschaftlerin noch vorläufig ist, wird die Art hier noch bei den Neolamprologus geführt.